Die bitter-süße Täuschung kulinarischer Verheißungen!
Kennst du das Gefühl, wenn ein Rezept aussieht wie ein Picasso unter den Mahlzeiten und dann in der Realität eher an einen Farbtupfer im Nuller-Jahre-Bad erinnert? So ähnlich geht es mir bei manchen Beschreibungen von Gerichten – versprochen wird die Gaumenfreude des Jahrhunderts, serviert wird ein Ritt durch die Wüste auf einem Kamel namens Enttäuschung. Manchmal frage ich mich, ob diese Rezepte tatsächlich zum Kochen oder eher zur Erweiterung meines Vokabulars für Schimpfwörter taugen. Klingt absurd? Willkommen im Club.
Ein Hauch von Exotik gepaart mit der Realität einer 08/15-Kantine!
Apropos „kulinarische Höhenflüge“ – vor ein paar Tagen stolperte ich über eine verlockende Beschreibung eines asiatischen Gerichts, das laut Autor einem Feuerwerk aus Geschmacksexplosionen gleichen sollte. Nun ja, um ehrlich zu sein erlebte mein Gaumen eher eine Dampfwalze aus Langeweile als einen Feuerwerkskörper auf der Zunge. Der Text schwärmt von exotischen Zutaten wie Seidentofu und fermentierten Bohnenpaste – dabei schmeckte das Ergebnis höchstens nach einem Toaster mit Identitätskrise. Aber hey, immerhin hatte mein Geschmacksknospen mal wieder die Gelegenheit, sich als Food-Critics zu betätigen. Hihi!